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DKK-Vorstand neu gewählt – jünger und diverser

Zur Mitgliederversammlung am 26. April 2024 wurde satzungsgemäß der neue Vorstand aus dem Kreise der DKK-Mitglieder bestimmt. Alle fünf Kandidatinnen und Kandidaten wurden einstimmig gewählt. Mit Prof. Dr. Angela Oels steht beim DKK erstmals eine Sozialwissenschaftlerin an der Spitze. Der neue Vorstand präsentiert sich mit verjüngtem Team und auch sein Themenspektrum hat sich erweitert.

Die frisch gewählte DKK Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Angela Oels, war erst vor einem Jahr in den Vorstand nachgerückt. Dass sie zur Vorsitzenden gewählt wurde, ist nicht zuletzt als Signal hinsichtlich der gestiegenen Bedeutung der Sozialwissenschaften zu verstehen. „In den Klimawissenschaften geht es längst nicht mehr nur um die naturwissenschaftliche Dimension, wenngleich ihre Relevanz bestehen bleibt.“, so die Vorsitzende. „Auch die Erforschung technischer Lösungen allein ist nicht ausreichend. Vielmehr müssen wir auch verstehen, wie wir auf den Klimawandel mit einer gesellschaftlichen Transformation antworten können. Was treibt diese Transformation an, was bremst sie aus? Diese Fragen werden immer wichtiger.“

 

Von links: Thomas Hickler, Susanne Dröge, Angela Oels, Geschäftsführerin Marie-Luise Beck, Mark Lawrence und Markus Reichstein; Fotocredit © DKK S. Röhl


Die neue Vorstandsvorsitzende ist stellvertretende geschäftsführende Direktorin des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Augsburg und Inhaberin des Lehrstuhls für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Klimapolitik am neu gegründeten interdisziplinären Zentrum für Klimaresilienz. Dort wird das DKK zusammen mit dem BMBF im Februar 2025 unter ihrer Leitung eine interdisziplinäre Fachtagung für rund 80 geladene Gäste organisieren. Die Veranstaltung mit dem Arbeitstitel „Warum geht es beim Klimaschutz so langsam voran?“ vernetzt Disziplinen wie die Humangeographie, die Rechts-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, um sie so zu stärken und deren wissenschaftlichen Beitrag und ihre gesellschaftliche Relevanz sichtbarer zu machen. Angela Oels freut sich auf diese großartige Gelegenheit, die Forschenden zu vernetzen und eine Bestandaufnahme über Beiträge aber auch Lücken anzustoßen.


Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurde Prof. Dr. Mark Lawrence, wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS). Mit ihm behält das DKK ein langjähriges Vorstandsmitglied, was für die benötigte Kontinuität sorgen wird. Mit seinem Team bereichert Mark Lawrence seit Jahren die Arbeit des DKK, sei es auf den K3 Klimakommunikationskongressen, sei es bei den jährlichen Briefings vor der COP im Auswärtigen Amt oder auf den Weltklimagipfeln selbst.


Dr. Susanne Dröge, Leiterin der Abteilung Klimaschutz und Energie am Umweltbundesamt, Prof. Dr. Thomas Hickler vom Senckenberg Biodiversitäts- und Klimaforschungszentrum und Prof. Dr. Markus Reichstein, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, sind die drei Neuen im DKK-Vorstand. Mit Susanne Dröge, die jahrzehntelange Expertise im Feld der (internationalen) Klimapolitik mitbringt, und mit Thomas Hickler und Markus Reichstein, die mit ihrer Expertise ökosystemare Ansätze sowie die Themen Klimaextreme und Biodiversität im DKK stärken wollen, ist der Vorstand nun thematisch breiter aufgestellt.


Mit einem Wermutstropfen aber war die Vorstandswahl verbunden: Dipl.-met. Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereiches Klima und Umwelt und Vorstandsmitglied des Deutscher Wetterdienstes, und Prof. Dr. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, wurden verabschiedet. Beide hatten zur Wahl nicht mehr kandidiert.


Vorstandsmitglied Mark Lawrence würdigte deren langjährigen Einsatz für den Verband. In seiner Ansprache dankte er Tobias Fuchs für seine langjährige Unterstützung und hob vor allem seine profunden Kenntnisse in der Meteorologie hervor. Dadurch konnte das DKK zu den vielen Fragen rund um die Klimaveränderungen in Deutschland jederzeit mit Experten aufwarten. Tobias Fuchs sagte zu, auch weiterhin Expertise und Perspektive in den Verband einzubringen.

 

Verabschiedung von Tobias Fuchs durch Mark Lawrence bei der DKK-Jahrestagung 2024; Fotocredit © DKK L. Zeh


Mit dem Ausscheiden Jochem Marotzkes, so der RIFS-Direktor, sei für das DKK allerdings eine Ära zu Ende gegangen. „Jochem war von Anfang an dabei. Er hat das DKK entscheidend geprägt.“, so sein Resümee. 2008 gründete Marotzke zusammen mit 17 weiteren Institutsleiterinnen und -leitern das DKK und wurde zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. Aktiv führte er von 2009 bis 2015 den Vorstand zwei Amtsperioden an und wirkte dann als einfaches Vorstandsmitglied weitere acht Jahre mit. Nach dem tragischen Tod der Vorstandsvorsitzenden Astrid Kiendler-Scharr übernahm er 2023 noch einmal kommissarisch die Leitung.


Der Vorstandsvorsitzende a. D. ist mit den Veränderungen im Vorstand hoch zufrieden. „Ein neues Team mit diesem Themenspektrum, verjüngt und mit endlich auch zwei Vorständinnen: damit ist das DKK für die Zukunft gut aufgestellt.“ Zusammen mit der Geschäftsführerin, Marie-Luise Beck, hatte er diesen Wechsel vor rund einem Jahr eingeleitet. Auch wenn die Klimaphysik mit Mark Lawrence an Bord des Vorstands bleibt, so wurde Marotzkes Zusage, weiterhin für das DKK ansprechbar zu sein, wenn es um klimaphysikalische Zusammenhänge geht, aufmerksam registriert. „Das kommt auf jeden Fall ins Protokoll.“, so die Geschäftsführerin.

 

  

Jochem Martozke bei der DKK-Jahrestagung 2024; Fotocredit © DKK L. Zeh

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