Briefing zur COP 23

Uniting for Climate Action

Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft informierten am 20. Oktober in Berlin über den bevorstehenden Klimagipfel. Sie diskutierten, welche Aspekte in Bonn verhandelt werden müssen, um das Übereinkommen von Paris umzusetzen.

Gut zwei Wochen bevor sich die ganze Welt der internationalen Klimadiplomatie zur COP 23 in Bonn trifft, fand das gemeinsame Briefing des Deutschen Klima-Konsortiums, des Bundesumweltministeriums und Auswärtigen Amts statt. Bei den Verhandlungen in Bonn gilt es, das politische Momentum durch das schnelle Inkrafttreten des Übereinkommens von Paris für die Umsetzung aufrechtzuerhalten und die technische Ausgestaltung voranzutreiben.

Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl

Fidschi setzt Schwerpunkte

Dr. Karsten Sach ist im Bundesumweltministerium Abteilungsleiter für Klimaschutzpolitik sowie langjähriger deutscher Chefverhandler bei den Klimakonferenzen. Er sagte: „Wir begrüßen es sehr, dass mit Fidschi erstmalig ein kleiner Inselstaat die Konferenz leitet und auch die Schwerpunktsetzung bestimmt. Themen wie Minderungsambition, Anpassung und Finanzierung werden somit eine große Rolle spielen. Als technischer Gastgeber schaffen wir den logistischen Rahmen und leisten finanzielle Unterstützung. In diesem Sinne arbeiten wir intensiv daran, den Veranstaltungsort Bonn für die Konferenz im November vorzubereiten und eine erfolgreiche COP zu ermöglichen. Die COP 23 ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu der Ausgestaltung der Details des Übereinkommens von Paris. Abstimmungen zu den Richtlinien für die Umsetzung des Abkommens werden die Verhandlungen bestimmen. Daneben bietet die COP 23 eine Plattform für eine Vielzahl von Akteuren, die zeigen werden, dass Aktivitäten zur Treibhausgasminderung, zur Anpassung an den Klimawandel und für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft schon heute stattfinden.“

Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl

Klares Signal aus Bonn

Mit der Ankündigung der USA, das Übereinkommen von Paris zu verlassen, erhält der Klimagipfel jedoch eine besondere politische Bedeutung und wird große mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Walter J. Lindner, Staatssekretär im Auswärtiges Amt, sagte dazu: „Von der COP wird ein klares Signal ausgehen. Ein Signal, dass die internationale Gemeinschaft bei der Umsetzung des Übereinkommens von Paris zusammensteht und dass die weltweite Transformation, die damit einhergeht, unumkehrbar ist.“

Vorreiter der Energiewende als Gewinner der postfossilen Welt

Das diesjährige Briefing beleuchtete außerdem Schlüsselfragen der bereits stattfindenden Transformation hin zu einer klimaverträglichen und nachhaltigen Gesellschaft aus wissenschaftlicher, politscher und ökonomischer Sicht. Noch stehen das Beharren auf alten fossilen Strukturen und eine Aufbruchsstimmung in eine kohlenstoffarme Wirtschaft nebeneinander – global und in den einzelnen Ländern. Prof. Gernot Klepper, Wirtschaftswissenschaftler am Institut für Weltwirtschaft und Mitglied im DKK-Vorstand, zeigte in seiner Keynote, dass die Unternehmen die Chancen der Transformation jetzt nutzen sollten, um zukunftsfähig zu bleiben. Er sagte: „Viele Unternehmen und Investoren auf der ganzen Welt haben verstanden, dass die Zukunft nicht in den fossilen Energien liegt – das zeigt sich schon an dem Verfall der Börsenkurse der Kohle- und Ölunternehmen. Die Bremser werden in wenigen Jahren die wirtschaftlichen Kosten tragen müssen, die aus dem Beharren auf alten Strukturen folgen. Die Vorreiter der Energiewende werden die Gewinner der postfossilen Welt sein, denn die Belohnung für zukunftsfähige Energiestrategien ist wirtschaftlicher Fortschritt. Die Regierungen sollten die zukunftsfähigen Unternehmen mit konsequenter Klimapolitik aktiv unterstützen und so den Übergang in eine klimagerechte Zukunft gestalten!“

Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl
Briefing zur COP 23 © DKK, S. Röhl

Anpassung an den Klimawandel finanzieren

Außerdem wurden Fragen der Anpassungsfinanzierung, die sich im Jahr der Wetterextreme 2017 besonders dringlich stellen, insbesondere mit Blick auf die Entwicklungs- und Schwellenländer aufgeworfen. Als eine Option zur Anpassung an den Klimawandel wurden Mikroversicherungen etwa bei Ernteausfällen vorgestellt.

Mehr als 200 Besucher aus dem Diplomatischen Corps, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft waren bei der Veranstaltung unter dem Motto „Uniting for Climate Action – Paris entschlossen umsetzen“ im Bundesumweltministerium zu Gast.

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